
Im Zuge der KI-getriebenen Revolution am Arbeitsplatz erwartet die Führungsebene von ihren Lern-, Talent- und HR-Teams eine Ausweitung der Skillentwicklung und ein schnelleres Erzielen des ROI. Ihnen steht hierfür jedoch weniger Budget, Zeit und Personal zur Verfügung. „Mit weniger mehr erreichen“ also – per se kein neues Phänomen. Neu ist aber, dass Sie mit KI jetzt auch das Werkzeug für die tatsächliche Umsetzung zur Hand haben.
Genau darin liegt das Paradox der Lerneffizienz. KI verspricht mehr Effizienz und Produktivität, allerdings nur, wenn die Mitarbeitenden sie richtig nutzen können. Andernfalls profitieren sie womöglich überhaupt nicht davon, sodass KI sogar zu einem Hindernis werden könnte.
Bislang erzielen Unternehmen auch noch keinen ROI aus ihren KI-Investitionen. Der Grund dafür: Geschwindigkeit ist nicht alles. Sicher, KI arbeitet schnell. Doch ohne einen neuen Ansatz für Arbeit und Lernen geht diese Geschwindigkeit zulasten von Mitarbeitenden, Prozessen und echter Innovation. Ohne Orientierung und Ziel drohen Mitarbeitende überfordert zu werden, Prozesse arten in Chaos aus und Innovation, wenn man sie denn so nennen kann, beschränkt sich auf das, was KI an Standardwissen und -ideen zu bieten hat.
Die Diskrepanz zwischen Skalierung und Substanz, Geschwindigkeit und Tiefe sowie Aktivität und Wirkung erreicht einen Höhepunkt. Schulungen schnell zu erstellen und abzuschließen reicht allein nicht aus. Menschen müssen in der Lage sein, Wissen gleichermaßen effektiv aufzunehmen und anzuwenden.
Es gilt, Effizienz neu zu definieren – in einer Weise, die geschäftlichen Erfolg nachhaltig unterstützt. Bei den meisten Initiativen zur KI-Transformation stehen Geschwindigkeit und Produktivität über allem anderen. Tragfähig ist dies jedoch nicht, denn der Mensch kann damit nicht Schritt halten.
Effizienz bedeutet nicht nur, etwas schneller zu tun. Vielmehr bedeutet Effizienz, etwas besser zu tun. Und dieser Ansatz beginnt nicht mit der Technologie, sondern mit den Menschen.
Es mag so aussehen, als wäre das Gelingen der KI-Transformation eine Frage der Technologie. Der Faktor Mensch ist hierfür jedoch ebenso wichtig. Unternehmen erhoffen sich mehr Effizienz durch KI. Bei vielen ist davon bislang jedoch nichts zu sehen. Tatsächlich bleiben Investitionen in interne KI-Lösungen bei fast 95 % der Unternehmen gänzlich ohne Wirkung und gerade einmal 15 % der GenAI-Benutzer:innen vermelden einen signifikanten ROI durch den Einsatz der Technologie.
Die Tendenz, den ausbleibenden Erfolg als technologisches Problem zu betrachten, ist in gewisser Weise verständlich – und so investieren Unternehmen auch weiterhin mehr Geld in ihre KI-Initiativen: 85 % der Führungskräfte haben ihre KI-Investitionen zwar bereits im vergangenen Jahr erhöht, aber neun von zehn gehen trotzdem davon aus, im kommenden Jahr noch mehr für generative KI auszugeben, wie Untersuchungen von Knowledge at Wharton (88 %) sowie von Deloitte (91 %) ergaben.
Trotz deutlich höherer Ausgaben für KI nahm die Nutzung am Arbeitsplatz im vergangenen Jahr kaum zu: Hier war laut der Federal Reserve Bank von St. Louis, also der Zentralbank des US-Bundesstaates Missouri, nur ein Anstieg von 33 % (2024) auf 37,5 % (2025) zu verzeichnen. Ähnlich fallen die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage von PwC aus. Darin gaben 14 % der Befragten an, generative KI täglich zu nutzen – im Jahr 2024 waren es 12 %. Der Anstieg der Nutzungszahlen fällt gegenüber den enormen Investitionen in diese Initiativen also eher mager aus.
Die Schlussfolgerung lautet: Damit Mitarbeitende den tiefgreifenden Wert erkennen, den KI in Aussicht stellt, müssen sie ihre Skills schneller und effektiver weiterentwickeln. Denn die Menge der Skills, die sie benötigen, wird künftig noch weiter zunehmen, genauso wie die Geschwindigkeit, in der sie diese Skills erlernen müssen. Damit das möglich wird, müssen Unternehmen in den menschlichen Aspekt der KI-Transformation investieren. Denn letzten Endes müssen KI-Initiativen für die Menschen effektiv sein, die mit ihrer Hilfe Innovation fördern, neue Arbeitsweisen gestalten und in diesem Zuge geschäftliches Wachstum vorantreiben sollen.
Es besteht kein Zweifel daran, dass KI die treibende Kraft hinter dem drängenden Wandel ist, mit dem Unternehmen zu kämpfen haben. Zugleich trägt sie aber auch zur Lösung bei – genau darin liegt die andere Seite des Paradoxes.
Wie ist das zu verstehen?
Wird künstliche Intelligenz richtig eingesetzt, lässt sich ungenutztes Potenzial im Hinblick darauf erschließen, wie schnell und umfassend Mitarbeitende genau die Skills entwickeln können, die sie benötigen, um mit KI Schritt zu halten. Es gilt, Lerneffizienz zu erreichen. Statische Bibliotheken mit Lerninhalten und selbstgesteuerte Weiterbildung reichen hierfür jedoch nicht mehr aus. KI eröffnet dagegen neue Möglichkeiten für die Personalisierung, Interaktivität und Innovation.
Wenn Ihre Mitarbeitenden Zugang zu den relevantesten Inhalten erhalten, müssen sie keine wertvolle Lernzeit mehr mit der Suche danach verschwenden. KI ist in der Lage, Skilldaten und die Grundlagen der Lernwissenschaft zu nutzen, um Lernenden stets genau die Inhalte zur Verfügung zu stellen, die sie für ihre jeweilige Rolle und ihr individuelles Skill-Level benötigen.
Mit KI lassen sich Lerninhalte so reaktionsfähig gestalten wie nie zuvor. Bei der Personalisierung ist hier noch nicht Schluss. Denn es wird möglich, reale Gesprächsszenarien zu üben, wichtige Interaktionen zu simulieren und dabei auch direkt Feedback zu erhalten. Durch diese Art des Lernens lassen sich Fähigkeiten in bislang unerreichter Weise festigen.
Innovation kann vielfältigste Formen annehmen. KI bietet dabei enormes Potenzial, kreative Lösungen zur Verbesserung bestehender Prozesse zu entwickeln. Laut McKinsey erwartet die Hälfte derjenigen Unternehmen, die KI am erfolgreichsten nutzen, KI zur Transformation ihres Unternehmens einzusetzen – vor allem durch die Neugestaltung von Arbeitsabläufen. Der Schlüssel zu mehr Effizienz kann also darin liegen, traditionelle Prozesse und Verfahren in einer Weise umzugestalten, bei der Menschen und KI Hand in Hand arbeiten.
Das Paradox der Lerneffizienz ist eine Chance und zugleich eine neue Herausforderung. Seien Sie daher dabei, wenn wir auf der Degreed LENS 2026 in Orlando, Florida, fachkundige Expert:innen zusammenbringen, um dieses Effizienz-Paradox und dessen Lösung in all seinen Facetten zu diskutieren. Hierbei erwartet Sie ein Programm voller Workshops, Diskussionsrunden und Sessions, die Ihnen wichtige Einblicke vermitteln und reichlich Gelegenheit bieten, von den besten Fachleuten der Branche zu lernen und sich mit ihnen zu vernetzen.
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