Betriebliche Weiterbildung  •  Artikel  •  3 Min.

Personalisierte Schulungen für Anfänger: Leitfaden für KI-gestütztes Lernen

Teil eins der dreiteiligen Reihe.

Bei diesem Kurs geht es weder um Wirtschaft noch Geschichte – hier dreht sich alles ums Lernen. Wir beschäftigen uns damit, wie sich Corporate Learning in den letzten zehn Jahren stärker verändert hat als in den Jahren zuvor und warum die Lerninhalte heute ganz anders sind als früher.

Corporate Learning hat sich in diesem Jahrzehnt stärker verändert als in den letzten Jahrzehnten insgesamt. Und das Tempo der Veränderungen beschleunigt sich täglich. Bis vor ein paar Monaten verstand man unter „Personalisierung“ von Schulungen noch oberflächliche Empfehlungen eines Algorithmus, der Kurse je nach Abteilung oder Stellenbezeichnung vorschlug. Das war zwar hilfreich, aber die Empfehlungen waren oft sehr allgemein gehalten.

Aber mithilfe von KI kann die Personalisierung endlich ihr volles Potenzial entfalten. Moderne Plattformen können die aktuellen Skills, Karriereziele und sogar die bevorzugten Lernmethoden von Mitarbeitenden erfassen und bei Bedarf in Echtzeit anpassen. Es geht nicht mehr nur darum, den Mitarbeitenden Inhalte zuzuweisen, sondern um die Gestaltung wirklich individueller und adaptiver Lernreisen, die sich gemeinsam mit ihnen weiterentwickeln. 

Lassen Sie uns in die erste Lektion eintauchen.

Lektion 1: KI-gestützte Personalisierung ist effizienter.

Der Wandel ist nicht nur theoretischer Natur, sondern verändert bereits jetzt die Geschäftswelt. Unternehmen, die KI-gestützte Lernplattformen einsetzen, melden eine Steigerung der Schulungseffizienz von 57 %. Die Mitarbeitenden schließen Kurse schneller ab, behalten mehr Wissen und wenden es effektiver in ihrer Arbeit an.

Personalisierte Schulungen beschleunigen die KI-Transformation und die Erfüllung von Compliance-Anforderungen, fördern Verhaltensänderungen und bauen in Rekordzeit Führungskräfte auf. Für Führungskräfte ist dies eine einmalige Chance. Lernen ist nicht mehr nur ein „Nice-to-have“, sondern ein entscheidender Schlüssel für Leistung, Agilität und Mitarbeiterbindung im Zeitalter der KI. 

Lektion 2: Die Personalisierung hat sich grundlegend verändert.

So definiert KI personalisiertes Lernen im Vergleich zu herkömmlichen Ansätzen neu:

Traditionelles personalisiertes LernenKI-gestütztes personalisiertes Lernen
Basierend auf statischen Daten wie Rolle, Titel oder AbteilungBasierend auf dynamischen Echtzeitdaten, einschließlich Skills, Zielen, Leistung und Kontext
Allgemeine Kursempfehlungen mit begrenzten AktualisierungenAdaptive Empfehlungen, die sich je nach Rollen, Projekten und Geschäftsanforderungen weiterentwickeln
Einheitliche LernpfadeMaßgeschneiderte und entwicklungsfähige Lernpfade
Fokus auf die Bereitstellung von InhaltenFokus auf Kompetenzaufbau durch Praxis, Feedback und Coaching
Anpassung der Schulungsprogramme in bestimmten AbständenAnpassung in Echtzeit an die Bedürfnisse der Lernenden
Schwerpunkt hauptsächlich auf formellen SchulungenKombiniert formelles Lernen, informellen Wissensaustausch und Praxiserfahrung
Begrenzte Unterstützung und NachverfolgungBietet Anleitung wie ein persönlicher Coach, mit messbaren Ergebnissen

Mittlerweile wird KI in fast allen Unternehmensbereichen eingesetzt: Laut McKinsey implementieren 78 % der Unternehmen KI in mindestens einem ihrer Geschäftsprozesse. Der Bereich Schulung und Entwicklung sollte keine Ausnahme darstellen.

Lektion 3: KI kann vielfältig in Lernstrategien integriert werden.

Für diese Lektion haben wir Stephen Elrod hinzugezogen, unseren Experten für Lernstrategien und Senior Vice President of Global Delivery. Laut Stephen stellt sich nicht mehr die Frage, ob KI für das Lernen eingesetzt werden sollte, sondern wie. Hier sind einige konkrete Schritte für den Anfang:

  1. Lerntechnologie-Stack auf den Prüfstand stellen: Investieren Sie in Plattformen, die mehr als nur Inhalte bereitstellen. Wählen Sie Systeme, die nicht nur den Informationsaustausch ermöglichen, sondern sich an individuelle Bedürfnisse anpassen und Fähigkeiten aufbauen.
  2. Pilotprogramm für KI-gestützte Lernpfade starten: Beginnen Sie mit einem Skillbereich (z. B. Compliance, Führung oder digitale Skills) und testen Sie das Programm mit einer kleinen Gruppe.
  3. Lernen in Workflows integrieren: Ergänzen Sie Mikro-Lernressourcen in den Arbeitsbereichen der Mitarbeitenden.
  4. KI-Kompetenz fördern: Organisieren Sie einen kurzen Workshop, um das Verständnis der Mitarbeitenden für KI-gestütztes Lernen zu verbessern.
  5. Vertrauen schützen: Legen Sie klare Daten- und Ethikrichtlinien fest, damit die Mitarbeitenden über die Verarbeitung ihrer Daten informiert sind.
  6. Unterstützung der Geschäftsleitung sichern: Präsentieren Sie den Führungskräften einen Business Case (z. B. verbesserte Mitarbeiterbindung oder geringere Schulungskosten), um ihre Zustimmung zu erhalten. 

Lektion 4: KI kann der neue Coach der Belegschaft sein – rund um die Uhr.

KI ist kein Ersatz für menschliches Lernen, sondern eine Bereicherung. Sie ist für sämtliche Mitarbeitenden wie ein persönlicher Coach, der zeitnahe, relevante und umsetzbare Karrierechancen aufzeigt. Und sie unterstützt Organisationen dabei, dieses Maß an Personalisierung auf die gesamte Belegschaft auszuweiten.

Der Kernpunkt: Dank KI ist personalisiertes Lernen keine Zukunftsvision mehr, sondern Realität. Unternehmen, die KI einsetzen, werden mit dem Wandel nicht nur Schritt halten, sondern sich hierbei an die Spitze setzen.

Hausaufgaben für L&D-Verantwortliche

Gute Lektionen zeichnen sich immer durch einen Moment der Reflexion aus.

  1. Wählen Sie einen Skillbereich mit hoher Priorität in Ihrer Organisation aus (z. B. Führung, Compliance oder digitale Skills).
  2. Erstellen Sie eine Übersicht darüber, wie Mitarbeitende derzeit in diesem Bereich geschult werden, z. B. welche Tools, Inhalte und Methoden zum Einsatz kommen.
  3. Identifizieren Sie mindestens zwei lückenhafte Bereiche, in denen Personalisierung die Ergebnisse verbessern könnte (z. B. Anpassung an die jeweilige Rolle, Hinzufügen von Feedback in Echtzeit oder Integration in die Workflows).
  4. Skizzieren Sie einen einseitigen Plan, wie KI diese Lücken schließen könnte.

Besprechen Sie dies bei Ihrem nächsten Team-Meeting und präsentieren Sie eine Idee, die Sie in den nächsten 90 Tagen umsetzen könnten.

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